Schmetterlinge und Bier

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[lang_de]Ein kurzer Eindruck vom letzten Donnerstag

Zu allererst vielen Dank an alle die da waren um unserem speziellen Abend am Donnerstag beizuwohnen. Ich war überrascht, wie viele Menschen sich letztendlich zu unserer Veranstaltung eingefunden haben – sogar die ein oder andere Gruppe, die beim Vorbeigehen an unserem Laden in der Friedelstr. neugierig wurde und sich nichts ahnend dazugesetzt hat.

Anfangs glich das Karakusch eher einem experimentellen Laboratorium, in dem sich illustre Techniknerds tummelten und wie wild ihre Kabel durch den Raum verlegten. Es gab die paar kleinen, aber üblichen Problemchen mit der Musikanlage, welche aber einigermaßen behoben werden konnten.

Gegen 22:30 konnte unser Gast aus Italien, Marco Donnarumma, auch bekannt unter dem Künstlernamen The !S.A.D!, endlich seine Performance c::ntr::l nature starten. Wie gebannt saßen die Anwesenden im Raum und schauten auf die Leinwände, auf denen Raupen und Schmetterlinge wie hypnotisiert nach den verzerrten und in endlose Hallflächen verschwindenden Klängen tanzten, die Marco seinem elektrischen Bass entlockte. Symmetrische Strukturen wechselten sich ab mit Makroaufnahmen von schlüpfenden Insektenlarven und erst auf den zweiten Blick wurde einem bewusst, dass die abstrakten grünlich gelben Pattern Luftaufnahmen von landwirtschaftlich strukturierten Gebieten gigantischen Ausmaßes waren. Man war gefangen in einem Gefühl von Harmonie und Verstörung angesichts der hochästhetischen Bilder in Symbiose mit den fremdartigen Klängen. Die Idee des Menschen, die Natur zu unterwerfen, sowohl im romantisch positiven Sinn, als auch in seiner beängstigenden negativen Form, wurde einem durch die Performance wieder ins Gedächtnis gerufen.

Nachdem die letzten sphärischen Klänge von c::ntr::l nature verhallt waren, bevölkerten wieder die berlintypischen Rhythmen das Karakusch und die visuelle Jam-Session begann. Die restriktive Vorgabe, möglichst nur schwarz, weiß und rot als zugelassene Farben in den Jam einzubringen, wurde überraschenderweise auch relativ regelmäßig eingehalten.

Insgesamt fand ich, dass es eine sehr schöne Veranstaltung war, medienkünstlerisch passend zur aktuellen Transmediale-Woche, gemischt mit einem Touch „underground“ und neuköllner Kiezflair mit Pils für Einsfuffzich. Bleibt dran, wir werden dieses Jahr sicherlich noch häufiger mal unsere Türen für euch öffnen…[/lang_de]